Das Körper, Geist und Seele eine Einheit darstellen, ist eine sehr alte Binsenweisheit. Im Bereich der Psychotherapie hat der Körper vor allem über die psychosomatische Medizin Eingang gefunden, die sich insbesondere mit den Wechselwirkungen zwischen psychischen und körperlichen Symptomen und Erkrankungen beschäftigt. In der Psychotherapie stellt der Körper darüber hinaus ein ganz eigenes Arbeitsgebiet dar, das nichts mit der klassischen Psychosomatik zu tun hat. Es geht in der Körpertherapie um das Wahrnehmen, Spüren, Erforschen und Experimentieren mit dem Körper. In all diesen Aspekten spiegelt sich der Menschen ganzheitlich wider, und damit eben auch alle erlebten Verluste, Traumata, Ängste und andere psychische Belastungen. Körpertherapie kann sich unter anderem in folgenden Herangehensweisen der Praxisarbeit zeigen: • Wahrnehmung und Spüren von körperlichen Empfindungen • Verstehen von Körperhaltungen, Verkrampfungen und Bewegungseinschränkungen als Ausdruck psychischer Belastungen • Ausdruck von Gefühlen über den Körper • Erleben von Bewegungsimpulsen als Zugang zu unbewussten Schichten • Experimente mit Haltung und Bewegung zur Schaffung neuer Erfahrungen • Arbeit mit dem Atem • Ausdruck des Körpers im sozialen Kontakt mit anderen Menschen Die Arbeit mit dem Körper wird immer begleitet durch Pausen, in denen es um die Reflektion und Einordnung des Erlebten geht; und in denen auch der nächste Schritt vorbereitet wird. Im Rahmen des Methodenangebots unserer Praxis kombinieren wir die Körpertherpie auch gerne mit anderen Ansätzen, vor allem dem EMDR. Körpertherapie setzt keine besondere Fitness voraus. Solange Sie einen Körper haben, ist Körpertherapie möglich!

Anwendungsgebiete

Körpertherapie ist eine universelle Methode, um über einen nichtsprachlichen Zugang neue Erkenntnisse zu gewinnen und Veränderung zu ermöglichen. Aus diesem Grund gibt es keine speziellen Indikationen oder Erkrankungen, bei den die Körpertherapie besonders zu empfehlen ist - sie ist generell einsetzbar. Sie bietet allerdings (ähnlich wie die Kunsttherapie) besondere Vorteile, wenn es schwierig ist, über Dinge zu sprechen - vielleicht, weil es zu schmerzhaft ist, oder Inhalte noch tief verborgen sind und deswegen gar nicht ausgesprochen werden können.